Stationen

Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen bietet auf ihren Stationen Behandlungen für Patient*innen mit psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen an, bei denen weder eine rein körpermedizinische Behandlung noch eine ambulante Psychotherapie ausreicht.
Behandelt werden vor allem Patient*innen mit

  • chronisch-körperlichen bzw. psychosomatischen Erkrankungen (u.a. kardiologische, internistische, rheumatische, onkologische), deren Entstehung und Verlauf durch psychische Faktoren mitbedingt wird oder die ihrerseits zu psychischen Belastungen von Krankheitswert geführt haben.
  • Primär psychischen Erkrankungen (etwa ausgeprägte Depressionen, Angststörungen, Phobien)
  • somatoformen/funktionellen Störungen (primär körperliche Symptomatik die durch den körperlichen Befund nicht oder nicht ausreichend erklärt wird, wie funktionelle Herzbeschwerden, Durchfälle, Schmerzen etc.)
  • Essstörungen (Magersucht/Anorexie, Bulimie, Binge-eating)

Für die stationäre Behandlung stehen zwei Stationen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung zur Verfügung, die 4095 und die 2024. Vor der stationären Aufnahme findet in der Regel ein Vorgespräch mit dem Stationstherapeuten / der Stationstherapeutin statt, in dem die Notwendigkeit einer stationären psychosomatischen Behandlung besprochen wird und die Möglichkeit zur Besichtigung der Station besteht.

Station 2024

Auf der Station 2024 für internistische Psychosomatik und Psychokardiologie im Herzzentrum Göttingen konnten von 2009 bis zum Dezember 2024 Patient*innen mit körperlichen Beschwerden bzw. Erkrankungen (insbesondere des Herz-Kreislaufsystems und anderer Innerer Organe) und seelischen Mitursachen oder Folgeproblemen eine gleichzeitige und gleichberechtigte Behandlung körperlicher und seelischer Krankheitsanteile erhalten. Dabei standen neben einem intensiven psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungsangebot auch alle medizinischen Möglichkeiten des Universitätsklinikums zur Verfügung. 

Leider ließ sich der hohe medizinische und therapeutische Aufwand dieser hochspezialisierten Behandlung, die von Patient*innen aus dem gesamten Bundesgebiet genutzt wurde, im aktuellen Vergütungssystem der Psychiatrie und Psychosomatik nicht mehr angemessen abbilden. Obgleich der Bedarf nach unserem Behandlungsangebot vielfach, u.a. von mehreren Fachgesellschaften und Patientenorganisationen, bestätigt wurde, hat der Vorstand der UMG angesichts der insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Situation der Universitätsmedizin beschlossen, dieses Behandlungsangebot zum Ende des Jahres 2024 einzustellen. 

Wir bedauern sehr, dass wir vielen Patient*innen, insbesondere bei akut behandlungsbedürftiger körperlicher Grund- bzw. Begleiterkrankung,  damit kein entsprechendes stationäres Behandlungsangebot mehr unterbreiten können. Für Patient*innen aus Göttingen und Umgebung bieten wir ersatzweise ein intensiviertes ambulantes Behandlungskonzept im Rahmen unserer psychosomatischen Ambulanzen bzw. eine Behandlung in unserer psychosomatischen Tagesklinik an. Bei Patient*innen mit vollstationärem Behandlungsbedarf prüfen wir gerne, ob im Einzelfall eine Behandlung auf unserer psychosomatisch-psychotherapeutischen Station 4095 in Betracht kommt.

Station 4095

Die stationäre psychotherapeutische Behandlung erfolgt auf einer neu modernisierten 15-Betten-Station mit überwiegend Ein- und Zweibettzimmern. Alle Zimmer verfügen über ein Bad, die Mehrzahl auch über einen direkten Balkonzugang.

Wir führen ein integriertes Behandlungskonzept durch; dieses besteht aus Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Gestaltungstherapie und körperorientierten Therapieverfahren. Das Gesamtbehandlungskonzept ist psychodynamisch orientiert; es kommen aber auch verhaltenstherapeutische Übungsprogramme (z. B. Angsttraining, Stufenprogramm bei Magersucht) zur Anwendung. Entsprechend dem psychodynamischen Konzept ist es neben der angestrebten Besserung der Beschwerden auch unser Ziel, den betroffenen Patienten zu einem verbesserten Verständnis ihrer persönlichen Probleme und zu günstigeren Lösungsmöglichkeiten diese zu verhelfen.

Es können sowohl stationäre Kriseninterventionen als auch umfassendere psychotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden, soweit diese aufgrund der entsprechenden Krankheitsbilder notwendig sind.

Eine Krisenintervention hat das Ziel, eine vor dem Hintergrund einer aktuellen Lebenskrise ausgebrochene Erkrankung so weit zu behandeln, dass ein neues seelisches Gleichgewicht erreicht werden kann und damit dann eine ggf. notwendige ambulante Psychotherapie aufgenommen oder weitergeführt werden kann. Die Dauer einer solchen Krisenintervention richtet sich naturgemäß nach der Art der Erkrankung und der zugrundeliegenden Krise. In der Regel wird aber eine Behandlungsdauer von vier Wochen nicht überschritten.

Eine stationäre psychotherapeutische Behandlung im engeren Sinne ist bei Krankheitsbildern notwendig, die eine ambulante Behandlung nicht zulassen oder wo im Rahmen einer ambulanten Behandlung kein hinreichend stabiler Erfolg zu erwarten ist. Eine stationäre Psychotherapie kann auch als erster Einstieg in eine dann weiterzuführende ambulante Behandlung notwendig sein.

Eine solche Behandlung, die auf eine etwas weitergehende Zielsetzung ausgerichtet ist, braucht in der Regel mehr Zeit als eine Krisenintervention. Die Behandlungsdauer hängt vom vorliegenden Krankheitsbild ab. Sie beträgt nach unseren Erfahrungen zwischen 8-12 Wochen.

Zur Vorbereitung auf die Entlassung kann die Behandlung zum Ende in begründeten Fällen sowohl tagesklinisch als auch nachtklinisch durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass Patienten entweder zu Hause schlafen und nur zum therapeutischen Programm in die Klinik kommen oder dass Patienten in der Klinik übernachten und tagsüber z.B. bereits ihrer Tätigkeit oder Ausbildung bzw. ihrem Studium nachgehen.

Weitere Informationen:

Info-Flyer Station 4095

Patientenanmeldung

Telefon: 0551 3964890

Telefax: 0551 3964894

E-Mail: psychosomatik.anmeldung(at)med.uni-goettingen.de

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